FAQ

Wie fährt die S-Bahn in Zukunft?

Bereits heute befördern die Regionalzüge im Raum Basel jährlich über 40 Mio. Fahrgäste sicher und komfortabel. In den kommenden Jahren werden diese beliebten Angebote weiter ausgebaut und miteinander zu einem zusammenhängenden trinationalen S-Bahn-Netz verbunden. Das künftige S-Bahn-Angebot wird somit noch…

  • häufiger: Auf bestehenden Strecken verkehren mehr Züge. Im Kern der Agglomeration wird grundsätzlich mindestens ein 15-Minuten-Takt gelten.
  • direkter: Dank der Verknüpfung von Linien über ihre heutigen Endpunkte (Basel SBB, Basel Bad Bf) hinaus muss weniger oft umgestiegen werden.
  • schneller: Es ergeben sich Reisezeitersparnisse, weil Wartezeiten entfallen.
  • näher: Neue Haltestellen an Orten mit grosser Nachfrage kommen hinzu.

Zustand 2020

Mittelfrist-Horizont

Zielzustand mit Herzstück

Weshalb gibt es Bahnstrecken im Raum Basel, auf denen keine S-Bahn fährt?

Die Strecken der Hafenbahn Schweiz oder zwischen dem Rangierbahnhof bei Muttenz und dem Badischen Bahnhof in Basel sind heute dem Güterverkehr vorbehalten. Eine Öffnung der Strecken für S-Bahnen ist zwar technisch nicht ausgeschlossen, würde aber zwingend einen Infrastrukturausbau voraussetzen (zusätzliche Gleise, Entflechtungsbauwerke, Perrons etc.).

Abgesehen von den hohen Kosten und den eingeschränkten Platzverhältnissen, welche diese Projektideen belasten, wäre ein solcher Infrastrukturausbau nicht zeitnah umsetzbar: Planung, Finanzierung und Realisierung würden viele Jahre in Anspruch nehmen. Sie würden diejenigen Ressourcen beanspruchen, welche für den von langer Hand geplanten, schrittweisen Angebotsausbau der trinationalen S-Bahn vorgesehen sind: Taktverdichtungen, neue Haltestellen, und neue Direktverbindungen dank Durchmesserlinien.

Fazit: Die Herrichtung bestehender Güterverkehrsstrecken für die S-Bahn ist nicht vereinbar mit dem angestrebten, raschen und effizienten Ausbau der trinationalen S-Bahn und würde diesen Prozess unnötig gefährden.

Liesse sich das S-Bahn-Angebot nicht schon rascher ausbauen?

Die Gleise, auf denen die trinationale S-Bahn verkehrt, werden auch von vielen anderen Zügen des Fern- und Güterverkehrs genutzt. Das führt dazu, dass es bereits heute an mehreren neuralgischen Punkten im Bahnnetz für zusätzliche Züge keinen Platz mehr gibt, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten.

Der Ausbaubedarf ist erkannt und zahlreiche Infrastrukturausbauten zur Entschärfung der Engpässe sind bereits finanziert (Ausbauschritt 2035 des Bundes). Mit Hochdruck arbeiten die Bahninfrastrukturunternehmen an deren Umsetzung. Der zeitliche Fortschritt ist jedoch gekoppelt an die gesetzlich einzuhaltenden Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Immerhin: Viele Baumassnahmen sind bereits in der Realisierung oder stehen kurz davor. Dank diesen können auf den Horizont 2025-2030 einige Taktverdichtungen (Basel – Liestal, Basel – Aesch oder Basel – EuroAirport), neue Haltestellen und Direktverbindungen in Betrieb gehen. Ein umfassender Angebotsausbau folgt sodann mit dem Herzstück-Basel.

Bereits heute fährt die Bahn am EuroAirport vorbei. Weshalb braucht es zur Anbindung des Flughafens eine 6 Kilometer lange Neubaustrecke?

Die Neubaustrecke zum EuroAirport, welche zwischen St-Louis und Bartenheim etwa parallel zur bestehenden Strecke Mulhouse – Basel verläuft, ermöglicht es, von der Schweiz wie von Frankreich her den EuroAirport per Bahn auf dem kürzesten Weg zu erreichen. Zudem können auf diesem 6 Kilometer langen Abschnitt schnelle Züge wie der TGV die langsamen problemlos überholen, da die bestehende («alte») Bahnstrecke in Betrieb bleiben wird. Damit entsteht auf der Schiene mehr Platz für Züge, welcher es den S-Bahnen auch erlaubt, zu Zeiten zu verkehren, welche den Bedürfnissen der Fahrgäste besser entsprechen.

Diese Erhöhung der Streckenkapazität zieht insbesondere folgenden Vorteil nach sich: Die französischen und schweizerischen Fahrpläne können zukünftig wieder passend aufeinander abgestimmt und grenzüberschreitend durchgebunden werden. Folglich werden die S-Bahnen nicht mehr in Basel enden, sondern direkt von Mulhouse über Basel nach Liestal weiterfahren, ebenso wie vom EuroAirport über Basel nach Laufen. Dies kommt nicht nur Fahrgästen von/zum EuroAirport, sondern sämtlichen Fahrgästen entlang dieser S-Bahn-Linien zugute.

Externer Link (SNCF)

Wozu braucht es das Grossprojekt «Herzstück»? Wir haben doch das Basler Tram.

So wie das Tram- und Busnetz aus dem Basler Stadtverkehr nicht wegzudenken ist, ist die trinationale S-Bahn Basel ein unverzichtbarer Bestandteil des Agglomerationsverkehrs. Die beiden Systeme erfüllen unterschiedliche Aufgaben und ergänzen sich, wie in vielen anderen Städten und Agglomerationen, zu einem attraktiven öffentlichen Nahverkehrsangebot.

Die geplante Weiterentwicklung der beiden Systeme wird ihr effizientes Zusammenwirken noch weiter verstärken:

  • Das Tram- und Busnetz ist in der Basler Innenstadt auf gewissen Abschnitten bereits heute überlastet und wird ein weiteres Wachstum kaum bewältigen können. Die S-Bahn bringt – dank Herzstück – genau dort die benötigte Entlastung.
  • Die S-Bahn wiederum kann in der Stadt naturgemäss nur an ausgewählten Orten Halt machen; viele ihrer Fahrgäste sind auf das dichte und weiter auszubauende Tram- und Bus-Angebot angewiesen, um ihr Ziel erreichen zu können.
  • Dank durchgehenden S-Bahnlinien werden insbesondere auch die heute wichtigsten Umsteigeorte (von der S-Bahn auf Tram und Bus) wirksam entlastet (z. B. Basel SBB).

Zudem kann nur mit dem Herzstück das fragmentierte Angebot der trinationalen S-Bahn – heute enden alle Züge in Basel SBB oder Basel Bad Bf – zu einem Gesamtsystem mit direkten, raschen und zuverlässigen Verbindungen zusammenwachsen.

Die Planung und Projektierung des Herzstücks der trinationalen S-Bahn erfolgt unter Federführung des Bundesamts für Verkehr und wird aus dem schweizerischen Bahninfrastrukturfonds finanziert.

Was steckt hinter dem Namen trireno?

Das Netz der trinationalen S-Bahn Basel misst mehr als 350 Kilometer und erstreckt sich über den Zuständigkeitsbereich von 6 Partnern aus drei Ländern. Unter der Dachmarke «trireno» bündeln diese ihre Zusammenarbeit für eine grenzüberschreitende Weiterentwicklung des S-Bahn-Angebots.

Aufgrund dieser trinationalen Trägerschaft ist trireno dem Verein Agglo Basel angegliedert; der Sitz der Geschäftsstelle befindet sich in Liestal. Mit dem Betrieb der trinationalen S-Bahn Basel sind derzeit vier Eisenbahnverkehrsunternehmen beauftragt: SBB AG, SBB GmbH, DB Regio, SNCF Voyageurs (TER Grand Est).

www.trireno.org

Geschäftsstelle Agglo Basel
Emma Herwegh-Platz 2a
4410 Liestal